Anfang September wurde der ehemalige stellvertretende Regierungschef Malaysias, Anwar Ibrahim, mangels Beweisen frei gesprochen. Der damalige Premier Mahathir hatte seinen ehemaligen Schützling, in dem er zusehends einen Rivalen erblickt hatte, wegen Korruption und Sodomie hinter Gitter gebracht.
Das prominente politische Opfer der Mahathir-Regentschaft wurde daraufhin gleich aus der Haft entlassen. Zwei Wochen später weigerten sich jedoch die gleichen Richter, die Anwar vom Vorwurf der Sodomie freigesprochen hatten, auch das Urteil wegen Korruption aufzuheben. Die entsprechende Haftstrafe hat der frühere Vizepremier wohl abgesessen, er darf sich nun aber bis 2008 politisch nicht betätigen. Premier Abdullah Badawi hatte nach Anwars Entlassung ohnehin gleich klargestellt, dass eine Rückkehr des früheren einflussreichen Politikers in die eigenen politischen Reihen nicht in Frage käme.